Reisebericht: Namibia 2008

Sesriem/Sossusvlei

Tag 4 - 3. September 2008:
Strecke Tag 4 (hier klicken)
Heute war ganz frühes Aufstehen angesagt. Gegen 4:45 Uhr krochen wir aus dem Zelt. Schnell noch die Toilette besucht und die Zähne geputzt und es ging auch schon los. Gefrühstückt haben wir während der 60 km Fahrt in die Dünen hinein (auf geteerter Strasse). In der Morgen- und Abendsonne leuchten die gewaltigen Dünen besonders schön. Das wollten wir uns natürlich auch anschauen.
Auf der Fahrt in die Wüste war besondere Aufmerksamkeit geboten, da in der Dämmerung vermehrt Tiere auftauchen. Wie erwartet, haben wir jede Menge Springböcke gesehen, die zum Teil äußerst nah der Straße grasten und manchmal sogar kurz vor uns querten bzw. 'übersprangen'. Die Sprungkraft dieser zarten Tiere ist schon gewaltig.
Die letzten 5 km ließen wir unser Auto stehen und nutzten den Shuttle-Service. Der Fahrer zeigte uns die besonders nennenswerten Dünen und Vleis entlang des Weges und erzählte auch etwas dazu.
Unsere Erkundungstour am Zielort begannen wir mit dem Dead Vlei (Übrigens, die gesamte Strasse und auch der Zeltplatz befinden sich in einem Vlei!). Hier waren wir die ersten Minuten noch ganz allein. Herrlich - diese Stille inmitten der beeindruckenden Sandberge! Irgendwann gesellte sich eine Oryxantilope dazu - in sicherer Entfernung :-) - und rundete die Kulisse perfekt ab.
Als wir das Dead-Vlei verließen, stand die Sonne bereits hoch am Himmel, was wir auch an den Temperaturen spürten. Nichtsdestotrotz besuchten wir noch das diesem Teil des Nationalparks namensgebende Sossusvlei. Als krönenden Abschluss unserer kleinen Wüstentour wanderten wir noch zum Hidden-Vlei. Nur ein Pärchen kam uns entgegen, sonst war keine Menschenseele unterwegs in dieser Einöde. Auf unserem 2 km langen Weg durch die Sandmassen - Gott-sei-dank war der Weg durch Stangen markiert! - haben wir vielen kleinen Käfern und Eidechsen und Geckos zusehen können. Unglaublich, wie viel Leben doch in dieser Dürre existiert. Das Hidden-Vlei lag am Ende des Wanderwegs plötzlich, wirklich versteckt, im Tal umgeben von hohen Sandbergen vor unseren Füßen. Einfach traumhaft schön und so unberührt.
Völlig geschafft von unserer Sandwanderung (Es waren dann doch insgesamt 5 km geworden. Und das bei praller Sonne.) und der Hitze kehrten wir schweißgebadet zu unserem Auto zurück und fuhren zum Campingplatz zurück. Dort suchten wir nur noch Schatten unter dem Baum. Aufgrund der uns belastenden Hitze besuchten wir dann etwas später den Sesriem Canyon nur kurz. Mit dem Auto fuhren wir zu einer Einstiegsstelle in den 30 m tiefen Canyon und stiegen hinein. Wo die Sonne nicht hinkam war es sogar angenehm kühl, jedoch ziemlich staubig.
Nach all den körperlichen Anstrengungen des Tages hatten wir uns nun wirklich ein tolles Abendessen verdient. Das bekamen wir in der angrenzenden Lodge. Leider waren wir zu schnell satt, so dass wir nicht all die Leckereien vom Büffet probieren konnten. Schade.

Sossusvlei - Sonnenaufgang
Sossusvlei - Dünenmeer im Morgenrot
Sossusvlei - Dünenmeer
Sossusvlei - Dünengrat
Sossusvlei - Dünenbesteigung
Sossusvlei - mitten drin
Dead Vlei - am toten Baum
Dead Vlei
Dead Vlei
Dead Vlei - Oryxantilope
Hiddenvlei
Oft gesehen: Strauße in der Namib Wüste
Düne 45 im Abendlicht
Warten auf den Sonnenuntergang
Sonne verschwindet hinter den Sandbergen.
Nach Sonnenuntergang ist der Himmel rot.


 
 
Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne (“Vlei”) in der Namib-Wüste, die nur in sehr seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter tiefer See am Ende des Vlei. “Sossus” bedeutet “blinder Fluss” in der Sprache der Nama.
Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit über 200 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Düne 7, sie wird von den Einheimischen wegen ihrer Höhe und des langen Aufstiegs zum Gipfel Big Daddy oder Crazy Dune genannt.
Trotz der extremen Lebensbedingungen gibt es im Sossusvlei viele an die Wüste angepasste Lebewesen. Neben Säugetieren wie dem Spießbock und dem Wüstengoldmull sind es u. a. auch die Anchieta Sandeidechse, der Nebeltrinker-Käfer und die Puffotter. Besonders häufig wachsen Kameldornbäume entlang der Wasseradern, und auf den Dünen ist die in der Namib endemische Nara anzutreffen.
Entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum nur gut 50 km entfernten Atlantik floss. Die daneben liegenden und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen Dead Vlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wieder. Dort stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund des trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen. In der Nähe des Parkeingangs befindet sich der Sesriem Caņon, der sich über einen Kilometer in den Kies gegraben hat. [Quelle: Wikipedia]